Dojo-kun (Dojo Regeln) und unsere Etikette
Ein Höchstmaß an Konzentration, Koordination und Kondition ist nötig, um die einzelnen Techniken, Partnerübungen und Katas auszuführen. (Kata = ein
Kampf gegen imaginäre Gegner, die aus diversen Richtungen angreifen, in einer genau festgelegten Form)
Durch das An- und Abgrüßungsritual vor und nach dem Training gewinnen die Räumlichkeiten den Charakter eines Dojos. Das kurze Meditieren schafft
Ruhe und ermöglicht die Konzentration, die für die Ausführung der Techniken erforderlich ist. Karate beginnt mit rei und endet mit rei! (rei = Respekt, Höflichkeit)
Der Begriff "Karate-Do" ist der Weg der leeren Hand und bezieht sich vor allem auf den Prozess des nie endenden Lernens, des Strebens nach einer
letztlich nicht erreichbaren Perfektion. Dies gilt für die Technik als auch für die damit notwendig verbundene geistige Haltung als eine untrennbare Einheit. Der Weg ist also das Ziel!
一、人格完成に努むること
Hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomeru koto
»Eins ist: Vervollkommne deinen Charakter.«
一、誠の道を守ること
Hitotsu, makoto no michi o mamoru koto
»Eins ist: Bewahre den Weg der Aufrichtigkeit.«
一、努力の精神を養うこと
Hitotsu, doryuko no seishin o yashinau koto
»Eins ist: Entfalte den Geist der Bemühung.«
一、礼儀を重んずること
Hitotsu, reigi o omonzuru koto
»Eins ist: Sei höflich.«
一、血気の勇を戒むること
Hitotsu, kekki no yû o imashimuru koto
»Eins ist: Bewahre dich vor übertriebener Leidenschaft.«
Dojo Ettikette
Beim Karate Training wird nicht nur der Körper trainiert, sondern auch die Persönlichkeit entwickelt. Deshalb ist das Verhalten dem Sensei und anderen Karatekas
gegenüber sehr wichtig. Unser Verhalten entspricht immer den folgenden Werten:
Respekt, Höflichkeit, Bescheidenheit und Würde
Die Umsetzung der von Shihan Funakoshi formulierten Dojo-Kun (Dojo-Regeln) erfolgt deswegen so:
Der Sensei:
- Dem Sensei ist immer mit Respekt zu begegnen, somit sind seinen Anweisungen Folge zu leisten
- Der Sensei entscheidet über den Fortschritt des Schülers und dementsprechend auch, ob man zur nächsten Prüfung zugelassen wird. Insbesondere die Teilnahme an einer DAN Prüfung ist
grundsätzlich mit dem Sensei abzusprechen
Betreten und Verlassen des Trainingsraums:
- Es wird sich ruhig und in Musubidachi verbeugt, ein kurzes Kopfnicken reicht nicht!
- Das Dojo wird barfuß betreten
- Muss man während des Trainings den Raum verlassen (bitte nur in Ausnahmefällen wie medizinische Notfälle, Verletzungen etc), ist erst der Sensei um Erlaubnis zu bitten. Zeige deinem Sensei
deine Absicht durch leichte Verbeugung an und warte auf Bestätigung. Melde dich auch wieder korrekt zurück und warte, bis der Sensei dich in die Trainingsreihe zurück bittet. Man verlässt den
Raum, in dem man immer hinter den Trainingsreihen her geht, um andere nicht zu stören. Man geht niemals hinter dem Rücken des Senseis her
- Grundsätzlich erscheint man pünktlich zum Training. Falls man doch mal zu spät kommt, verhält man sich wie folgt: Zuerst ohne Aufforderung selbstständig das Angrüß-Ritual in einer Ecke
vollziehen, dann ab Gelbgurt 15 Strafliegestütz ausführen, danach warten, bis der Sensei einen zum Training zulässt, dann ordnet man sich als Zuspätkommer immer hinten links ein
Verhalten im Trainingsraum/ während des Trainings:
- Taschen werden möglichst nur an die Rückseite des Trainingsraumes gestellt, niemals an die Shomen-Seite (vorne)
- Zuschauer verhalten sich während des Trainings ruhig, filmen und fotografieren ist nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Senseis gestattet
- Während der Angrüß-/Abgrüß-Zeremonie verhalten sich alle, auch die Zuschauer/ Wartenden, vollkommen still bis auf die Grußworte der Zeremonie
- Lautes und aufdringliches Verhalten oder gar Lärm sind im Dojo unerwünscht
- Nur der Sensei redet während des Trainings. Alle Schüler sind still und hören aufmerksam zu
- Fragen werden erst nach der Stunde gestellt, es sei denn der Sensei fordert vorher dazu auf
- Karate-Schüler ohne Karate Gi oder mit unvollständigem Gi ordnen sich ganz links in die Trainingsreihe ein, die restlichen Karateka ordnen sich ihrer Graduierung nach von rechts
(höchstgraduierter Schüler) nach links
- Während des Trainings wird nicht gegessen, getrunken (nur nach Aufforderung), Kaugummi gekaut oÄ
- Während des Trainings wird nicht aufs Handy geschaut, die volle Aufmerksamkeit gilt dem Training
- Während des Trainings wird sich niemals an die Wand angelehnt, auf die Bank gesetzt oder hingelegt: Ein Karateka hat sich stets unter Kontrolle
- Im Dojo wird während des Trainings nicht geschlafen, auch die Zuschauer/ Wartenden nicht
- Während Erklärungen sitzt man niemals mit ausgestreckten Beinen oder steht mit verschränkten Armen, beides gilt als sehr unhöflich in Japan
- Wenn der Sensei während der Erklärungen bittet, sich abzusetzen, dann setzt man sich in Seiza. Wenn man in den Schneidersitz wechseln will, wird sich erst kurz verbeugt, dann erst der Sitz
gewechselt
- Beim Partnertraining achten wir aufeinander; wir fordern, aber überfordern unsere Partner nicht
- Klatschen oder Pfeifen sind in einem Karate Dojo fehl am Platz. Unseren Zuspruch drücken wir durch ein „OSS“, sowie besonderen Einsatz und Anstrengung aus. Der Sensei braucht keine
Beifallsbekundung
Karate-Gi / Erscheinungsbild/ Hygiene:
- Der Karate-Gi wird ausschließlich im ordentlichen Zustand (gebügelt, regelmäßig gewaschen) getragen, ebenso ist der Gürtel ordentlich zu binden
- Karate wird im Karate-Gi trainiert
- Wenn der Karate-Gi zu lange Ärmel/ Hosenbeine hat, wird der Stoff nach innen gekrempelt, um Verletzungen zu vermeiden
- Wenn vorhanden, kann das Vereinslogo auf der linken Brustseite des Karate-Gis aufgestickt werden. Ansonsten ist der Karate-Gi ausschließlich in weiß zu tragen
- Unter dem Karate-Gi sind nur weiße Kleidungsstücke erlaubt
- Aufgrund von Verletzungsgefahr und aus Höflichkeit erscheint man gepflegt zum Training: Fuß- und Fingernägel sind gekürzt, Haare ab Schulterlänge zurückgebunden
- Aufgrund von Verletzungsgefahr sind jeglicher Schmuck (Halsketten, Ringe, Armbänder, Ohrringe, Uhren oder sonstige Schmuckstücke) vor dem Training abzulegen, nicht abnehmbare Piercings sind
abzukleben
Unsere Werte werden auch außerhalb des Trainings gelebt. Niemand schadet der Ehre des Karate mit ungebührlichem Verhalten! Sollte dies doch der Fall sein, ist mit
dem Ausschluss aus dem Verein zu rechnen.